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SYMPOSIUM 2016

Symposium: Der neue Leasing-Standard IFRS 16

Am 13. Januar 2016 hat der IASB den neuen Leasing-Standard IFRS 16 veröffentlicht, nachdem fast über ein Jahrzehnt hinweg sehr unterschiedliche Varianten der Leasing-Bilanzierung diskutiert wurden. Ein zentrales Anliegen der Reform war es, dass künftig grundsätzlich alle Leasingverhältnisse nach einem einheitlichen Standard bilanziert werden müssen. Damit entfällt die Unterscheidung in nicht bilanzwirksame Operating Leases und bilanzwirksame Finance Leases, die bislang der entscheidende Anknüpfungspunkt für Sachverhaltsgestaltungen war.

 

Prof. Dr. Thomas Gruber von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin zeigte in seinem Vortrag auf, welche bilanzpolitischen Gestaltungsspielräume der neue IFRS 16 belässt. Ein wichtiger Ansatzpunkt für Sachverhaltsgestaltungen wird künftig aus der Abgrenzung von nicht bilanzwirksamen Dienstleistungsverträgen zu bilanzwirksamen Leasing-Verträgen resultieren. Darüber hinaus kann der Bilanzansatz durch den Abschluss kurzfristiger Leasing-Verträge und/oder durch Vereinbarung überwiegend nutzungsabhängiger Leasingraten vermieden bzw. gering gehalten werden. Beim Sale-and-Lease-Back werden die Möglichkeiten der Gewinnrealisation künftig geringer sein. Als Fazit stellte Prof. Gruber fest, dass es nach wie vor bilanzpolitische Gestaltungsmöglichkeiten gibt, diese aber künftig stärker auch eine entsprechende Anpassung der ökonomischen Substanz des Vertrages erfordern.

Vortrag Prof. Dr. Gruber

Die Reform des Leasing-Standards war ursprünglich in das Konvergenzprojekt zwischen IASB und FASB eingebunden. Dementsprechend sahen die ersten Entwürfe zur Entwicklung des neuen Standards gleichlautende Regelungen für die IFRS und die US-GAAP vor. Am Ende sind beide Boards dann aber doch in einigen Bereichen getrennte Wege gegangen. Jens Berger, Partner bei Deloitte & Touche GmbH ging der Frage nach, inwieweit das ursprüngliche Konvergenzziel in den endgültigen Regelungen noch spürbar ist, und wie bedeutsam die Unterschiede zwischen IFRS 16 und ASC 842 sind. Sein Fazit lautet, dass es auf den ersten Blick so erscheint, also ob sich die Regelungen gegenüber dem heutigen Stand angenähert hätten, bei näherer Betrachtung jedoch zeigen sich eher größere Unterschiede als heute.

Vortrag Jens Berger

 

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